Gesichter der Angst – Geschichten der Hoffnung
August – Dezember 2025
Glaube und Mut im NS-Widerstand in Tirol
Das Museum Rablhaus bringt mit seinem Outreach-Format „Mobiles Museum Rablhaus“ ein Thema an unterschiedliche Orte in der gesamten Europaregion: „Gesichter der Angst – Geschichten der Hoffnung – Glaube und Mut im NS-Widerstand in Tirol“. Unter diesem Titel präsentieren wir Menschen, die aus festem Glauben an Menschlichkeit und Gerechtigkeit heraus mutig dem NS-Regime die Stirn boten.
Ihr Widerstand zeigte sich nicht nur in großen Taten oder der Zugehörigkeit zu organisierten Gruppen. Auch im Alltag wurde aus tiefer Überzeugung heraus gehandelt – durch ein offenes Wort, eine helfende Geste oder ein mutiges Nicht-Mitmachen. Gerade diese unscheinbaren Entscheidungen erforderten in einer Zeit von Angst und Kontrolle besondere Stärke. Die Ausstellung rückt also auch leise Formen von Zivilcourage in den Fokus – als Ausdruck von Gewissen, Menschlichkeit und innerer Haltung.
Das Mobile Museum Rablhaus tourt im Euregio-Museumsjahr 2025 mit diesem Themenbereich durch alle Landesteile und bietet ein vielfältiges Begleitprogramm mit Veranstaltungen, Lesungen, interaktiven Workshops und Diskussionsrunden an unterschiedlichen Orten. Dabei werden lokale Besonderheiten und Zielgruppen eingebunden, um Austausch und Diskussion zu fördern.
KULTURVERMITTLUNG FÜR SCHULEN ZUR AUSSTELLUNG
In einer engen Zusammenarbeit mit ausgewählten Schulen bietet die Ausstellung auch ein Kulturvermittlungsprojekt an. Schüler und Schülerinnen beschäftigen sich mit dem Thema Zivilcourage und den aufbereiteten Biografien der Ausstellung. Das Kulturvermittlungsprojekt ist eine Kooperation zwischen Rablmuseum, Regionalmanagement Schwaz und Tiroler Kulturservice.
Stationen
Gesichter der Angst – Geschichten der Hoffnung
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Berührender "inoffizieller" Auftakt
25. 06. 2025
Präsentation SchülerInnenprojekt Barocksaal Hall in TirolA.Aschauer
A.Aschauer
A.Aschauer (15)
A.Aschauer
Collage zu Carmella FlöckA.Aschauer
Grafik zu Paula NiederwolfsgruberA.Aschauer
SchülerInnen der 4c, Franziskanergymnasium Hall i.T. bei der Präsentation ihres ProjektesNikaSchwarz (53) Noch vor dem offiziellen Start der Wanderausstellung am 5. August 2025 setzte die 4c-Klasse des Franziskanergymnasiums Hall am 25. Juni 2025 einen eindrucksvollen ersten Akzent – ein berührender Auftakt, der zeigt, wie lebendig Erinnerungskultur in der Zusammenarbeit von Museum und Schule sein kann.
Die SchülerInnen setzten sich intensiv mit Biographien aus dem Tiroler NS-Widerstand auseinander und entwickelten kreative Beiträge, die Mut und Menschlichkeit sichtbar machen. Diese Veranstaltung im Barocksaal in Hall wurde zur ersten Station der Ausstellung – und zugleich zur vorgezogenen Hoffnung, die aus mutigem Handeln erwächst.
Die Beiträge der SchülerInnen wurden aufgezeichnet und fließen nach und nach in die Wanderausstellung ein, die heuer und 2026 durch Tirol und darüber hinaus tourt – ein lebendiges Zeichen dafür, wie junge Stimmen Geschichte mitgestalten.
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1. Station: Tourstart in Schwaz
12. – 30. 08. 2025
Stationen des Mobilen Museums Rablhaus in der Mall der Stadtgalerien SchwazA.Aschauer
Die Station "Die Namen"A.Aschauer
Über QR-Codes können Audioelemente abgehört werden.A.Aschauer
Daniela Schlemmer, Centermanagerin Stadtgalerien Schwaz, Nika Schwarz, Dramaturgin, Martin Reiter, Sponsor Tiroler Versicherung, Andrea Aschauer, Leitung Museum RablhausD.Walpoth Am 12. August 2025 hat unsere Tour durch die Euregio in den Stadtgalerien Schwaz begonnen. Ein Ort, der für uns eine ganz besondere Rolle spielt: Bereits 2021 durften wir hier zu Gast sein und das Mobile Museum Rablhaus erstmals der Öffentlichkeit präsentieren.
Das Echo damals war überwältigend – der Zuspruch und das Interesse haben uns nachhaltig motiviert und inspiriert. Und diese äußerst positive Resonanz wiederholt sich auch in diesem Jahr. Von Beginn an sind die BesucherInnen sehr vom Thema und von der Präsentation angetan. Besonders wertvoll ist, dass sich sofort einige Personen gemeldet und uns zusätzliche Informationen zu weiteren WiderstandskämpferInnen übermittelt haben.
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2. Station: Dölsach – Erinnerungsort mit Geschichte
08. – 15. 09. 2025
Gasthof Unterwirt Dölsach um 1907
In der Gaststube und in der Veranda vom Unterwirt ist die Ausstellung zu sehen.Ch.Peer
Maria Peskoller, geb. 1902 in Dölsach, Hinrichtung am 23.12.1944
P. Edmund Pontiller, geb. 1889 in Dölsach, Hinrichtung am 9.2.1945
E.Inwinkl Als zweite Station unserer Wanderausstellung wurde Dölsach gewählt. Mit dem Mobilen Museum Rablhaus sind wir im ehemaligen Gasthaus Unterwirt zu Gast – einem historischen Gebäude im Herzen des Ortes, das einen würdigen Rahmen für unser Anliegen bietet.
Dölsach ist nicht nur landschaftlich und kulturell bedeutsam – es ist auch der Heimatort zweier mutiger WiderstandskämpferInnen, die ihr Leben im Einsatz für Gerechtigkeit verloren: P. Edmund Pontiller und Maria Peskoller.
Am 8. September 2025 präsentierten wir in der Gaststube vom Unterwirt vor zahlreichen interessierten BesucherInnen ihre Biographien sowie weitere Aktionen des Widerstandes in Osttirol: das Verstecken von Glocken in Prägraten, die Fluchthilfe für Jüdinnen und Juden nach Italien oder die massiven Proteste gegen das Verbot von Herz-Jesu-Feuern in Innervillgraten.
Doch nicht nur wir gaben Geschichten weiter – im anschließenden Gespräch bot sich die Gelegenheit, miteinander über Mut und Widerstand zu diskutieren. Besonders wertvoll war, dass wir dabei auch zwei neue Geschichten von Personen erfahren haben, die während der NS-Zeit andere beschützt bzw. Widerstand gegen das Regime geleistet haben. Wir werden hier weiter recherchieren und die Ergebnisse in die Ausstellung einbauen.
Radio Osttirol hat am 12.9.2025 dazu einen interessanten Beitrag gesendet.
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3. Station: Sterzing – Ein Name, zwei Generationen Mut
18. – 30. 09. 2025
Rathaus in Sterzing wikicommons, Matthias Süßen, 13.9.2010
Häftlingsporträts von Andreas Hofer Wiener Stadt-u.Landesarchiv Unsere dritte Station war die Rathausgalerie Sterzing, ein Ort voller Geschichte, residierte doch Andreas Hofer eine Zeit lang im Sterzinger Rathaus. Sein Urenkel, ebenfalls namens Andreas Hofer, wurde als Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime am 15. April 1945 von der SS im Zuchthaus Stein an der Donau erschossen.
In der Ausstellung wird auch an seinen Einsatz für Menschlichkeit und Gewissen erinnert.
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4. Station: Jenbach: Erinnern für das Unterland
06. – 15. 10. 2025
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Schulprojekt in Jenbach
14. 10. 2025
Die Ausstellung im VZ Jenbach war Teil eines besonderen Schulprojekts: Schüler:innen der MS 2 Jenbach setzen sich intensiv mit den Geschichten des Widerstands auseinander und lernten den Wert von Zivilcourage im Alltag kennen.
Ein lebendiges Zeichen dafür, dass Erinnern nicht stehen bleibt – sondern weiterwirkt.
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Schulprojekt im Zillertal
23. 10. 2025
Die Mittelschule Zell am Ziller nahm mit mehreren Klassen am Vermittlungsprojekt rund um die Wanderausstellung teil. Wie auch in Jenbach waren die Schüler:innen mit großem Engagement dabei und setzten sich intensiv mit den Widerstandskämpfer:innen der NS-Zeit auseinander. Die Parallelen zur Gegenwart, in der der Mut und Zivilcourage ebenfalls von großer Bedeutung sind, standen im Fokus des Projektes.
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5. Station: Tag der offenen Tür im Tiroler Landhaus
26. 10. 2025
Innsbruck, Eduard-Wallnöfer-Platz mit dem Alten Landhaus Ralf Roletschek, 7.6.2012
Euregio als Motto des Tages der offenen Tür am 26.10.2025 im Landhaus Tirol
Die Figuren mit den Stimmen der Tiroler NS-WiderstandskämpferInnenMuseum Rablhaus
Das MMR zu Gast im Landhaus InnsbruckMuseum Rablhaus
Im Rahmen des Tages der offenen Tür am 26.10.2025 machte die Ausstellung Station im Landhaus Innsbruck.
Neben dem Mobilen Museum Rablhaus wurden dort auch weitere Museumsprojekte aus der Euregio präsentiert – ein Ort des Austauschs, der Vielfalt und der gemeinsamen kulturellen Verantwortung. Das Interesse der Besucher:innen war enorm.
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6. Station: Innsbrucker Spitalskirche
27. 10. – 16. 11. 2025
Nach der Präsentation im Landhaus blieb das Mobile Museum Rablhaus weiter in Innsbruck und übersiedelte in die Spitalskirche in der Maria-Theresien-Straße – ein wunderbarer Rahmen für unser Zeichen der Erinnerung.
Die Spitalskirche wird von zahlreichen Einheimischen und Tourist:innen besucht – die Anzahl der hinterlassenen Nachrichten war überwältigend und durchwegs positiv.
Als Besonderheit erhielten wir wieder den Namen eines Widerstandskämpfers, der noch nicht Eingang in die historische Forschung gefunden hat.
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7. Station: Mötz - Wirkungsort von Sr. Angela Autsch
17. – 30. 11. 2025
Sr. Angela Autsch steht im Mittelpunkt des Ausstellungsstandortes Mötz.
Gedenktafel für Sr. Angela Autsch in der Pfarrkirche MötzA.Aschauer Unsere siebte Station ist Mötz – ein Ort des stillen Gedenkens.
Im Kloster der Trinitarierinnen lebte Sr. Angela Autsch, bevor ihr Weg sie in das KZ Auschwitz führte, wo sie 1944 starb.
In Mötz erinnern Gebäude und Gedenktafeln an diese mutige Klosterfrau – und an ihren gelebten Mut in dunkler Zeit.
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8. Station: Zum Abschluss wieder in Schwaz
01. – 14. 12. 2025
Im Dezember 2025 kehrt das Mobile Museum Rablhaus an den Ausgangspunkt der Tour zurück: in die Stadtgalerien Schwaz.
Mit der Tour durch Tirol setzten wir ein Zeichen – mit starken Biographien, bewegenden Stimmen und einem klaren Appell an Menschlichkeit und Erinnerung.
Übersichtskarte
Gesichter der Angst – Geschichten der Hoffnung
wird präsentiert von
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Silberregion Karwendel
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Rückblicke
Bisherige Projekte
Über das Mobile Museum Rablhaus
Das Museum Rablhaus widmet sich als einzige museale Einrichtung im gesamten Alpenraum ausschließlich den Schwerpunkten Volksglaube und Volksmedizin, die sowohl Elemente des Glaubens als auch des Aberglaubens bzw. der Religion und der Magie in sich vereinen. Die Themenbereiche stehen in engem Zusammenhang mit den Herausforderungen des Lebens und sind daher immer aktuell. Aufgrund des ständig wachsenden Interesses an diesem einzigartigen und spannenden Inhalt entwickelte das Museumsteam 2021 ein neues Vermittlungsformat, das Mobile Museum Rablhaus.
Das Mobile Museum Rablhaus ermöglicht als flexibler, örtlich unabhängiger Ausstellungs-, Bildungs- und Kommunikationsraum die Auseinandersetzung mit der Welt des Überirdischen in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft auch außerhalb der Museumsräumlichkeiten. Durch dieses offene Angebot werden neue Zielgruppen angesprochen und Schwellenängste reduziert. Dies führt zu einem verstärkten Zugang zum Kulturgeschehen und fördert die Partizipation an kulturellen Aktivitäten.
Sollten Sie Fragen zum Mobilen Museum Rablhaus oder Interesse an einer Kooperation haben, freuen wir uns über eine Kontaktaufnahme.
